Technikmuseum
Hugo Junkers
Besuch im Technikmuseum "Hugo Junkers" Dessau
Woran denkt ihr bei dem Namen Hugo Junkers?
Mir fallen spontan die Begriffe "Stuka", "Ju-52" oder "Tante Ju" ein. Schnell wurde mir beim Besuch des Technikmuseums "Hugo Junkers" in Dessau klar, da ist noch sehr viel mehr. Obwohl die "Stuka" den Namen "Junkers" trug hat diese mit dem genialen Erfinder nur indirekt was zu tun.
Hugo Junkers
Junkers kam am 3. Februar 1859 im nordrhein-westfälischen Rheydt zur Welt. 76 Jahre später, am 3. Februar 1935, starb er im bayerischen Gauting. Sein Vater war Besitzer einer Weberei, was Ihm von Anfang an finanzielle Unabhängigkeit bescherte. Diese nutze er für ein sehr gute Ausbildung. Junkers gründete in seinem Berufsleben rund vierzig Unternehmen und meldete zahlreiche Patente an. Seine Vielseitigkeit zeigte sich in den Produkten, wie Gasbadeöfen, Metallmöbel und Flugzeugen. Neben Erfindungen und Unternehmer war er als Luftreeder erfolgreich. Die von ihm gegründete "Junkers-Luftverkehrs-AG" schloss sich 1926 mit der "Deutschen Aero Lloyd" zur "Deutschen Luft-Hansa AG" zusammen. Junkers Flugzeuge taten ihren Dienst in Europa, Asien, Südafrika, Australien, Kanada und den USA. Die erfolgreichsten Modelle waren die F-13 und die Ju-52/3m. Zeit seines Lebens hat er keine Maschine für kriegerische Zwecke gebaut.
1935 wurde Junkers von den Nationalsozialisten enteignet. Alle Patente und Betriebe gingen zu 51% an das Deutsche Reich über. Nach seinem Tod verkaufte seine Witwe die verbleibenden 49% an den damaligen deutschen Staat.
Wer es genauer wissen will, dem empfehle ich folgende Artikel:
Flug Revue Portait Hugo Junkers
Wikipedia: Hugo Junkers
Quelle: Wikipedia
Das Technikmuseum "Hugo Junkers"
Das Hauptgebäude des Technikmuseums "Hugo Junkers"
Dieses kleine, aber feine Museum liegt am Rande es ehemaligen Junkers Werks Flugplatzes in Dessau. Der Platz selber hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Eröffnet 1924 als Junkers Werksflugplatz. Nach dem Krieg genutzt durch die Luftwaffe der ehemaligen UDSSR. 1955 an die Luftstreitkräfte der NVA übergeben wurde dieser bis 1989 militärisch genutzt. Heute dient der Flugplatz zivilen Zwecken.
Weitere Informationen zum Flugplatz findet ihr hier: https://www.flugplatz-dessau.de/
In der Halle
Betritt man die Haupthalle des Museum fällt der Blick unweigerlich auf die Junkers Ju-52/3m. Die Maschine ist liebevoll restauriert und präsentiert sich in einem Top Zustand. Man sieht der Maschine die filmreife Geschichte nicht an, absolut lesenswert: Technikmuseum-dessau.org/die-ju52
Geht man ein paar Schritte weiter, wartet das nächste Highlight: Die Junkers F-13. Die Geschichte der F-13 ist nicht weniger spektakulär als die der "Tante Ju". Das ausgestellte Exponat ist ein Nachbau. Auch hierzu gibt es interessante Informationen auf der Seite des Museums:Technikmuseum-dessau.org/die-f13
Hinter der Ju-52 befindet sich der Werkstatt-Bereich. Hier entsteht gerade ein weiterer Meilenstein in der Geschichte Luftfahrt, die Junkers J-1. Die J-1 war 1915 das erste verspannungslose, freitragende Ganzmetallflugzeug der Welt. Mehr erfahrt ihr hier: Technikmuseum-dessau.org/die-j1
1923 gründete Junkers die "Junkers Motorenbau GmbH" kurz Jumo. Das Bild zeigt ein Jumo 004 Triebwerk. Auf dem Gebiet des Strahltriebwerke war man seiner Zeit voraus. Das Jumo 004 war der Antrieb für die Me-262, dem ersten in Serie gebauten Kampfjet der Welt. Derzeit wird in de USA eine Maschine dieses Typs restauriert. Angetrieben von zwei Original Jumo 004 Triebwerken!
Ebenfalls in der Halle finden sie eine MIG-15 UTI und eine Yak-27 R. Die MIG bietet einen interessanten Einblick in den Triebwerksbereich. Es finden sich noch weitere Maschinen und Motoren in der Halle. Nicht vergessen sollte man das "Stahlhaus" und den Bereich der Heizungstechnik.
Der Außenbereich
Begrüßt wird man in dem Museum von einer gut erhaltenen Il-14. Die Maschine trägt die Farben der in der damaligen DDR beheimateten "Deutsche Lufthansa". Ein Unternehmen das es ohne Hugo Junkers nicht gäbe.
Es befinden sich weitere Flugzeuge aus sowjetischer Produktion im Freigelände des Museums. Bleibt zu hoffen das diese eines Tages genauso liebevoll restauriert in die Halle einziehen können.
Etwas abseits steht eine Antonov AN-2. Leider habe ich keine weiteren Informationen zu der flügellosen "Anna". Im Außengelände sind die Reste eines Windkanals und ein alter Zug zu finden.
Dokumentation zum Museum
Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag: 10:00h bis 17:00h
Die Öffnungszeiten an Feiertagen können sich unterscheiden.
Wie finde ich das Museum:
Adresse: Kühnauer Str. 16a; 06846 Dessau
Web: www.Technikmuseum-dessau.org
Wikipedia: Wikipedia.org/Technikmuseum_Hugo_Junkers
Fazit:
Beim Besichtigen des Museums spürt man das hier Leute mit viel Herzblut am Werk sind. Es ist sehr beeindruckend was hier durch freiwillige Arbeit geschaffen wurde. Die Qualität der Ausstellungsstücke ist hervorragend. Jedem der sich für Geschichte, insbesondere der Luftfahrt, interessiert empfehle ich einen Besuch in diesem Museum.