Hispano Aviación
HA-1109 "Tripala"
Die spanische 109!
Wikipedia schreibt zu diesem Flugzeug folgendes:
"Die gesamte spanische (Rüstungs-)Industrie war nach dem Bürgerkrieg geschwächt und nicht in der Lage, mit dem technologischen Fortschritt anderer europäischer Staaten Schritt zu halten. Grund dafür war nicht nur die schlechte Infrastruktur, sondern auch die Tatsache, dass nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges überschüssige Rüstungsgüter anderer Staaten billig zu erwerben waren.
Eine erfolgreiche Firma war aber La Hispano-Suiza, die nicht nur Luxusautomobile herstellte, sondern auch militärische Lastwagen und Flugmotoren. Nachdem Deutschland aufgrund der gespannten Kriegssituation nicht mehr in der Lage war, Spanien mit Rüstungsgütern zu versorgen oder technische Hilfe zu leisten, wurde eine Sparte der Firma, Hispano Aviación S.A., im Jahr 1943 damit beauftragt, 200 Jagdflugzeuge des Typs Messerschmitt Bf 109 G-2 in Lizenz zu bauen.
Ein Problem blieb die Motorisierung, da keine deutschen DB-605-Motoren mehr zur Verfügung standen. Aus diesem Grund entwickelte die Firma zwei Versionen dieses Flugzeugs, die sich durch die Motorisierung unterschieden. Für die ersten Versionen verwendete man den kurz vor dem Kriegsbeginn in Frankreich entworfenen Motor Hispano-Suiza 12Z, mit dem die elegante Linienführung (Bild) des Originals beibehalten wurde. Die Bewaffnung wurde ebenfalls überarbeitet und bestand nun aus Maschinenkanonen und Raketen. Bei den späteren Baulosen fiel die Wahl auf den Rolls-Royce-Merlin-500-45-Motor, der für Bomber konzipiert war und zehn Jahre nach dem Kriegsende aus England als Surplusware billig zur Verfügung stand. Aus der Kopplung zwischen diesem Motor mit seinem massivem, ohne Rücksicht auf Stromlinie ausgelegten Kühler im Verbund mit der grazilen Zelle der Bf 109 G-2 entstand die Version HA-1112 M1L. Der Rumpf und die Nase mussten überarbeitet werden, damit der größere Motor Platz fand, was dem unförmigen Gebilde sein charakteristisches Aussehen verlieh und aus dem der spanische Spitzname „Buchón“ hervorging (deutsch: Taube mit großem Kropf).
Die Modifikationen an Motorisierung, Bewaffnung, Rumpf und Zelle nahmen viel Zeit in Anspruch, sodass der Erstflug der HA-1112 M1L erst im Jahr 1954 stattfand. Die Indienststellung fand im Jahr 1956 statt. Insgesamt wurden 172 Maschinen in den Dienst der Spanischen Luftwaffe (Ejército del Aire) gestellt und sie flogen bis 1965. 25 davon stammten aus deutschen Zellen (ohne Leitwerk), der Rest wurde neu gebaut.
Die letzten Maschinen der späten 1950er-Jahre mit Merlin-Motoren waren nach der Ausmusterung noch flugfähig und wurden mit deutschen Hoheitszeichen des Dritten Reiches in verschiedenen englischen und US-amerikanischen Filmen (u. a. Luftschlacht um England, 1969) eingesetzt. Nachdem man Daimler-Benz-Motoren aus schwedischer Fertigung lokalisiert hatte, wurden und werden diese nach und nach zu Repliken der Messerschmitt Bf 109 G umgebaut."
Den Artikel von Wikipedia findet ihr hier: wikipedia.org/Hispano_Aviaci/HA-1112
Verwendete Bausätze
Das wunderbare Zvezda Cockpit im Rohbau.
Der Bau des Modells
SBS sieht als Basis Bausatz das Modell von Tamiya der BF-109 G6 vor. Die Tripala basierte aber auf der G2. Kleiner, aber feiner Unterschied sind die Beulen auf den Flügeloberseiten. Die G6 verfügte über größere Reifen als die G2. Die Beulen schafften den nötigen Platz. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen das Modell von Zvezda der F-4 zu verwenden. Äußerlich unterscheidet sich die F kaum von der G2
Wie üblich beginnt der Bau des Flugzeug mit dem Cockpit. Das Zvezda Modell ist hervorragend detailliert. Die Paßgenauigkeit der Teile lässt keine Wünsche offen. Der Rumpf musste dem Umbausatz angepasst werden. Ein Stück aus den beiden Rumpfseiten wurde mit einer Fotogeätzten Säge ausgeschnitten.
Das Instrumenten Panel wurde unverändert übernommen. Ich hatte keinerlei Informationen ob es hier Änderungen gab. Allerdings halte ich dies für sehr wahrscheinlich.
Lackiert wurden das Cockpit in "Panzergrau" von Revell. Details mit dem Pinsel und danach das übliche trockenmalen. Granieren wie unsre Kollegen aus dem "Osten" sagen würden. Einziges Manko des Zvezda Bausatzes sind die fehlenden Sitzgurte. Hier kam Tape und Ätzteile der kleinen, deutschen Firma "Aeroscale" zum Einsatz.
Ich habe mich entschieden den Rumpfspant aus Plastikkarte zu ersetzen. Der wunderbare Motor von Zvezda sollte soweit wie möglich vollständig bleiben. Auf den ersten Blick dürfte der Motor in die tolle Messerschmitt von der Eduard passen. Die Flügel passen ohne Spalten und Lücken!
Verwendet man Resinumbauätze, welche ursprünglich für einen anderen Basisbausatz gedacht sind, kommt es unweigerlich zu Ungenauigkeiten. Das SBS-Set ist für die neue Tamiya G-6 gedacht. Beide Bausätze sind von sehr hoher Qualität und Maßhaltigkeit. Der Umbausatz passt bei dem Zvezda Modell sehr gut.
Ich konnte meine Zvezda F4 bei einem hiesigen Händler für 12,-€ kaufen. Das Tamiya Modell wird mit 43,-€ gehandelt.
Unweigerlich der Basis sollten die Passung der Resinteile vorab immer "trocken", d.h. ohne Kleber geprüft werden. Kleine Ungenauigkeiten lassen sich dann relativ einfach im Vorfeld ausbessern.
Auf der Oberseite der Flügel finden sich keinerlei Panel-Lines. Diese wurden kurzerhand mit einer Nadel ergänzt.
Der Rohbau ist fertig. Alle Spalten sind verschlossen und das Modell zur Lackierung bereit.
Mit einer Schablone wurden unregelmäßige, schwarze Flecken auf das Modell gesprüht.
Als Grundfarbe habe ich mich für das RLM002 entschieden. SBS gibt "Steingrau" als Farbton an.
Die Decals des Umbausatzes lassen sich hervorragend verarbeiten. Die 94-27 war ein Prototyp ohne Funkmast und Bewaffnung. SBS bietet einen passenden Bewaffnungssatz an. Mir war dieser weitere Satz mit fast 30,-€ zu teuer. Inzwischen bin ich am überlegen eine weitere "Komplette" Tripala zu bauen. Dieses mal allerdings im Maßstab 1/32.... TBD
Um etwas "Leben" in die Einfarbige Lackierung zu bringen habe ich "Anbauteile" in einem etwas helleren Farbton lackiert. Das "Auge freut" sich über etwas Abwechslung. Als Abschluss erfolgte eine Schicht Klarlack. In den Klarlack gebe ich immer einen Tropfen der Grundfarbe. Das hat den Effekt das alle Farben "eingeblendet" werden und ein harmonisches Gesamtbild entsteht.
Danach erfolgte der Einbau von Propeller, Abgas-Stutzen und das Fahrwerk.
Propeller und Spinner waren aus poliertem Aluminium. Ich habe diese Teile mit Revells Aluminium lackiert. Es folgte eine Politur mit Grafit von einem Bleistift.
Die Abgas-Stutzen wurde ebenfalls in Alu lackiert. Darauf folgte ein Washing mit Lederbraun. Siehe hierzu die "Tipps & Tricks"
Die Tripala fast fertig!
Die Öffnungen der Abgas-Stutzen wurden mit Teerschwarz als Rus-Imitat bemalt. Der Bereich hinter den Abgas-Stutzen war im Original durch die Abgase verfärbt. Diese habe ich mit der Airbrush aufgetragen. Erste Farbe war ein mittleres Braun. Danach folgte eine dünere, feine Schicht in Teerschwarz. Die heißesten Stellen hob ich mit hellgrau hervor.
Mit aufgehellter Grundfarbe und einem Schwamm wurden unregelmäßige, leichte Kratzer als Gebrauchsspuren am Modell angebracht. Besonders der Bereich des Cockpits durfte sehr strapaziert worden sein. Generell waren die Maschinen in einem sehr gepflegtem Zustand. Hier durfte "weniger dann mehr sein" ;)
Für die Montage der Kabinenhaube erstellte ich mir ein Hilfsmittel aus Plastikkarte. Dies ist bereits das zweite Modell bei dem ich dieses Verwenden kann. Es erleichtert die Montage sehr.
Ein Washing mit dunkelbrauener Ölfarbe beendete den Bau dieser ungewöhlichen 109.
Das fertige Modell
Die HA-1109 ist ein eleganter Sproß der Messerschmitt Bf-109 Reihe!
Die 94-27 ist ohne Funkmast und Bewaffnung dokumentiert. Was der Zewck der Maschine war ist mir nicht bekannt.
Viele spanische Liznezbauten wurden später mit deutschen Motoren umgerüstet und in Museen ausgestellt.
