Modellbau Fotografie mit dem Handy Teil 1

Modellbau Fotografie mit dem Handy Teil 1 - Ja, aber wie?


"Zum Erfolg gibt es keinen Lift. Man muss die Treppe nehmen!"

Das ist eines der bekanntesten Zitate des Schweizer Schriftsteller Emil Oesch. Diese Erfahrung mache ich auch gerade beim Thema "Fotografie".

Egal ob ein Zeitungsbericht, facebook-post oder Baubericht in einem Modellbauforum. Alle brauchen Bilder. Oft bin ich überrascht wie kreativ manche Leute beim erstellen und bearbeiten ihrer Bilder sind. Leider gibt es auch oft das Gegenbeispiel. Man sieht,  besser: erahnt eine tolle Arbeit. Die Bilder sind so schlecht das sie dem eigentlichen Modell nicht gerecht werden. Folglich beachtet man den Beitrag nicht weiter. Die Qualität der Kameras in Mobiltelefonen ist inzwischen so gut das gar nicht mehr nötig ist für unsere Zwecke eine teure Kamera zu kaufen. Allerdings wird ein Profi darauf kaum verzichten können.

Der aufmerksame Betrachter meiner Beiträge wird eine schwankende Bildqualität festgestellt haben. Ich lerne selbst immer noch viel dazu bei diesem Thema. Da bleibt es nicht aus das man Fehler macht. Ich habe meine Erkenntnisse hier nieder geschrieben als Leitfaden für mich und Ich hoffe es hilft euch auch.

1. Das Foto-Format

Man sollte sich überlegen wofür mal das Bild verwenden möchte. Ist das Standard Bildformat deines Forums das Seitenverhältnis 16:9, dann solltest du dieses in deinen Einstellung wählen. Facebook hat ein Bildverhältnis von 4:3. Instagram hat sich auf quadratische Bilder festgelegt. Pinterest wiederum empfiehlt ein Bildverhältnis von 3:4.

Diese Vorabeinstellung erspart dir viel Arbeit bei der Bildbearbeitung. Im schlimmsten Fall musst du Bereiche eines Bild abschneiden welchen du eigentlich zeigen wolltest.

Nach langem probieren habe ich mich auf ein 16:9 Format festgelegt. Bilder für Pinterest und Instagram werden extra mit Paint.net erstellt.

2. Welche Auflösung ist die Richtige?

Die Auflösung der Bilder ist entscheidend für die Qualität der Bilder. Ich mache meine Bilder in der größt möglichen Auflösung. Die Bilder müssen allerdings immer bearbeiten werden. Meist verkleinern.

3. Die richtige Bildergröße

Um schnelle Ladezeiten von Webseiten zu ermöglichen werden Bilder im Internet immer verkleinert.

Ich verwende folgende Bildgrößen:


4. Was ist der richtige Hintergrund für mein Modell?

Man sieht es immer mal wieder. Modelle während dem Bau fotografiert auf dem Arbeitsplatz. Das Modell befindet sich in einem wilden Chaos von Farben, Kleber, Werkzeug und am besten noch von sieben weitere Projekte im Bild. Farbkleckse, Kaffeetassen und Reste der letzten Mahlzeit sind keine Seltenheit. Bei dem ein oder anderen bayrischen Kollegen steht das Bierglas auf dem Tisch. Der Betrachter sieht alles und doch nichts. Das worum es bei dem Foto geht verschwindet in der allgemeinen Unordnung.

Modellbau Fotografie Teil 1

Wenn ich Bilder erstelle ist das Modell im Fokus. Entsprechend stelle ich das Modell auf einen weißen Fotokarton. Die gibt es in der Größe A1 und in allen möglichen Farben. Ich habe mich für einen weißen Hintergrund entschieden. Der Grund dafür liegt in späteren Bildbearbeitung. Der weiße Karton reflektiert das Licht und hilft bei der Ausleuchtung. Was uns zum nächsten Thema bringt:


5. Auf die Beleuchtung kommt es an

Warmes Licht vs. kaltes Licht

Lange Zeit habe ich die Beleuchtung als sekundär angesehen. Die Kamera sollte es richten....

Die Bildqualität und die Farben waren jedoch nicht gut und erst nach Recherche im Internet konnte ich die Quelle für die anhaltenden Misere finden: Die Beleuchtung.

Das warme Licht Licht beeinflusste nicht nur die Bildqualität sondern verfälschte zudem die Farben mit seinem "Gelbstich".  Nach dem die Ursache gefunden war habe ich "Tageslicht"-Birnen (Kaltweiß) eingesetzt. Die Qualität und die Widergabe der Farben verbesserten sich deutlich.

Modellbau Fotografie Teil 1
Quelle: Amazon.de 

Lampe mit Stativ

Die Stative sind Höhenverstellbar. Werden sie nicht benötigt sind sie schnell zusammengeklappt und im Schrank verstaut.


Modellbau Fotografie Teil 1
Quelle: Amazon.de 

Lichtzelt

Will man das Modell noch mehr hervor heben und Schatten vermindern empfiehlt sich ein Lichtzelt.

Das Zelt wird von Außen angestrahlt. Der helle Stoff zerstreut das Licht und verteilt es gleichmäßig. Die Schatten innerhalb des Lichtzeltes verringern sich.

Ringlampe mit Handystativ

Zusätzlich verwende ich ein Stativ für mein Mobiltelefon. An diesem Stativ ist eine Ringleuchte angebracht. Das hat folgende Vorteile: Mit dem Stativ vermeide ich es das Bild zu verwackeln. Das passiert sehr leicht bei großen Zoom.


Ausgelöst wird die Kamera mit einer Fernbedienung über Bluetooth.  Dadurch kann das Wackeln sicher vermieden werden. Alternativ kann man auch einen Timer auf 3 Sek. einstellen. Durch das verspätete auslösen ist wackeln zum Zeitpunkt des Bilderstellens vorbei. Die Ringleuchte als dritte Belechtungsquelle verringert die Schatten zusätzlich.

Modellbau Fotografie Teil 1

Hier sieht man sehr schön wie sich das Licht gleichmäßig verteilt. Es hat sich bewährt die restliche Beleuchtung im Zimmer auszuschalten und nur mit den Tageslichtleuchten zu arbeiten.

6. Kameramodus -  Welcher ist der Richtige?

Die Kameras an modernen Mobiltelefonen haben viele Einstellungsmöglichkeiten. Erst mit diesen kann die volle Leistungsfähigkeit der Kamera erreicht werden. Ich bin auf diesem Gebiet absoluter Laie und möchte mich deshalb auf die drei (bei mir) wichtigsten Einstellungen eingehen:

Automatik

Wie der Name Automatik vermuten lässt werden hier alle Einstellungen durch das Telefon vorgenommen. Das ist die einfachste aller Varianten. Führt aber nicht immer zum besten Ergebnis.

HDR

High Dynamic Range ist HDR ausgesprochen. Kurzgefasst werden bei diesem Kameramodi mehrere Bilder übereinander gelegt und daraus eines erzeugt. Mit dieser Technik soll eine über- bzw. Unterbelichtung eines Bildes vermieden werden. Wichtig ist hierbei das die Kamera nicht wackelt. Es bietet sich Verwendung eines Stativs an. Wer mit den Bildern wenig Arbeit haben will, dem empfehle ich diesen Modus.

Pro

Wie der Name schon erahnen lässt, sollte man etwas Ahnung haben von Fotografie. Da ich keine Ahnung habe, habe ich einfach ausprobiert.


Bei meinem Mobiltelefon lassen sich folgende Stellschrauben drehen:

ISO-Wert

Je höher der ISO-Wert, desto lichtempfindlicher ist die Kamera

Fokus

Mit wischen und tippen auf dem Display lässt sich der Fokus der Kamera einstellen

Weißbildabgleich

Hier stellt man die Farbtemperatur anhand der Beleuchtungsquelle ein.

Hier verlasse ich mich auf die Automatik.

Belichtung

Hier stellt man die Helligkeit des Bildes ein.


Es ist schwer hier einen Tipp zu geben. Am besten ausprobieren.


7. Bildbearbeitung

Quelle:Istartips.com 

Gute Bilder lassen sich oft mit einer Software zur Bildbearbeitung noch verbessern. Ich verwende hierfür Paint.net. Paint.net ist eine Freeware mit vielen Möglichkeiten. Eine wichtige Erkenntnis vorab: Die Bilder immer auf dem Rechner speichern und dort bearbeiten. Im Online Speicher wie z.B. Google Foto werden Bilder komprimiert dargestellt. Kopiert man Bilder aus dem Internet hat man Automatisch eine schlechtere Qualität.

Die wichtigsten Funktionen stelle ich in einem eigenen Beitrag "Modellbau Fotografie Teil 2" vor.